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„Kirche im Wandel – mit Dir“

Zuversicht bei Bischof Wiesemann: Mit Mut und Strategie die Zukunft im Bistum Speyer mitbauen

Speyer. - ,Wie kann sich das Bistum Speyer weiterentwickeln - seine Vision („Segensort in der Welt sein“) umsetzen? Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann ist zuversichtlich, dass dies 2023 und in den kommenden Jahren schrittweise gelingt. „Trotz der riesigen Problemfelder in der Gegenwart:

   Kirche ist nicht schon Vergangenheit – sie hat Zukunft“, erklärte der 62-Jährige bei einem Gespräch mit Journalisten am heutigen Montag in Speyer. „Trotz der riesigen Problemfelder in der Gegenwart“ sei er  sicher: „Kirche gehört nicht der Vergangenheit an – sie hat Zukunft: Und weiter das Ziel, an einer guten Zukunft für alle Menschen, an der ganzen Gesellschaft mitzubauen!“

Dynamik: „Umbauprozesse konstruktiv miteinander gestalten“

   Wie diese Zukunft aussehen kann, ist nach den Worten des Bischofs in der Vision des Bistums formuliert und in einem Strategieprozess konkretisiert worden. Nun liege dem Bistum dazu ein Rahmenkonzept vor – „intensiv beraten, nachjustiert und mit beeindruckender Mehrheit verabschiedet von unserer Diözesanversammlung; im November 2022“.

   Die Dynamik der Veränderungen löse manche Verunsicherung aus und sei „für viele Christen ein emotional teilweise schmerzhafter Prozess“. „Entscheidend ist, dass es uns im Bistum rechtzeitig und konsequent gelingt, mit ausreichend viel Glaubenskraft, Reform-Tempo und –Tiefe die Umbauprozesse konstruktiv miteinander zu gestalten.“

Gaby Kemper: Kulturwandel im Bistum Speyer kommt voran

   Zuversichtlich gestimmt ist das Bistum nach Überzeugung der Vorsitzenden der Diözesanversammlung, Gaby Kemper, auch mit Blick auf die sichtbaren Fortschritte, die seit 2019 beim Thema Synodalität gemacht wurden: „Beim Verständnis der Kirche als einer Gemeinschaft, in der sich alle Gläubigen – je nach Möglichkeiten und Funktion – beteiligen können.“ Kemper verweist auf die Diözesanversammlung – dem synodalen Gremium, in dem dieser Kulturwandel sichtbar werde: „Von einem Machtgefälle zwischen Amtsträgern und Laien kommen wir zu gemeinsamen Beratungen und Entscheidungen -  von einer stark von Klerikern geprägten Amtskirche zu einem gleichberechtigten Miteinander von Frauen und Männern in der Kirche.“

   Dabei helfe auch der „Synodale Weg“ auf Bundesebene: Mit den Beschlüssen aus dessen vier Foren (Macht, Priesterliche Lebensform, Sexualmoral, Rolle der Frau) werde sich das Bistum Speyer zeitnah auseinandersetzen „und gemeinsam beraten, wie wir das umsetzen können – immer im Einklang mit dem Kirchenrecht.“

„Bischof unterstützen – durch mehr Teilhabe für Volk Gottes“

   Durch mehr Synodalität werde das Amt des Bischofs nicht geschwächt – im Gegenteil, erklärt Kemper: „Es wird gestärkt, weil Bischöfe wichtige Entscheidungen für die Zukunft der Kirche und des Bistums auf ein solideres Fundament bringen können.“

   Als Vorsitzende der Diözesanversammlung im Bistum Speyer sei sie deshalb froh, „dass Bischof Wiesemann aus guten Gründen am Synodalen Weg festhält – gemeinsam mit der überwältigenden Mehrheit der deutschen Bischöfe.“ Die katholische Kirche müsse sich nach dem Missbrauchsskandal sichtbar neu aufstellen:

   „Wir brauchen strukturelle Reformen und neue Wege - mehr Teilhabe, eine gerechte Kirche und ein klares Ja zur Vielfalt – auch im Bistum Speyer.“  Dies werde zugleich eine Ermutigung sein „für die vielen Haupt- und Ehrenamtlichen im Volk Gottes, die sich weiter für unseren Glauben an Jesus Christus engagieren und sich auch künftig für die Kirche vor Ort und weltweit einsetzen.“ – so die Vorsitzende der Diözesanversammlung.

Wiesemann: „Blick nach vorn – nicht auf Restbestände früherer Macht“

   Bischof Wiesemann äußerte sich dankbar für den dreijährigen Prozess der Bischofssynode, den Papst Franziskus im Oktober 2021 in Rom eröffnet hat und der im Oktober 2023 sowie im Oktober 2024 in eine Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode in Rom einmündet. Papst Franziskus habe das so formuliert:

   „Die Welt, in der wir leben und die in all ihrer Widersprüchlichkeit zu lieben und zu dienen wir berufen sind, verlangt von der Kirche eine Steigerung ihres Zusammenwirkens in allen Bereichen ihrer Sendung. Genau dieser Weg der Synodalität ist das, was Gott sich von der Kirche des dritten Jahrtausends erwartet.“ Dafür engagiere sich auch das Bistum Speyer. Die Institution darf sich nach Ansicht Wiesemanns „nicht rückwärtsorientiert auf Versuche konzentrieren, Restbestände von früherer Macht und altem Glanz zu sichern oder lediglich resigniert die Abwicklungsverwaltung des noch Bestehenden organisieren“

   Als Bischof von Speyer sei er deshalb „sehr dankbar für die intensiven Beratungen und Empfehlungen der Diözesanversammlung: So kommen wir als Kirche – bei allen Schwierigkeiten - gemeinsam voran!“ Dieses Zusammenwirken auf dem Synodalen Weg werde auch 2023 im Bistum Speyer weiter eingeübt und verbessert.

Gremienwahlen im Oktober: Suche nach Kandidatinnen und Kandidaten

   Im Jahr 2019 hatten die Pfarrgremienwahlen im Bistum Speyer das Motto: „Zusammen wachsen – weiter denken“. In den zurückliegenden fast vier Jahren hat sich hier nach Einschätzung des Bischofs erkennbar viel getan: „Eine wachsende Zahl von Gemeinden haben sich in den Pfarreien aufeinander zubewegt: Es gibt engere Kooperationen, eine stärkere Vernetzung und an vielen Orten die spürbare Bereitschaft, Kirche weiter zu denken.“

   Deshalb hofft Wiesemann, dass es in den nächsten Monaten erneut gelingt, engagierte Kandidatinnen und Kandidaten zu finden, die sich in den Pfarreien und Gemeinden des Bistums vor Ort auch in Zukunft für ein aktives Kirchen-Leben einsetzen und es ehrenamtlich mitgestalten möchten. Denn im Herbst sollen die Gremien in den Pfarreien des Bistums neu gewählt werden:

   Für den 7. und 8. Oktober 2023 sind die kirchlichen „Kommunalwahlen“ geplant. Die Kampagne steht unter dem Leitmotto: „Kirche mit Dir“. Das macht nach den Worten des Bischofs deutlich, „dass jede und jeder Einzelne wichtig ist, um die Zukunft der Kirche mitzugestalten.“

   Weitere Informationen: https://pfarrgremien.bistum-speyer.de.

 

„Sparen mit Strategie und Blick auf die Zukunft von Kirche“

Bistum Speyer präsentiert Haushaltsplan 2023: Auf Konsolidierungskurs bis 2030

   Speyer. - Wie kann sich das Bistum Speyer weiterentwickeln - seine Vision („Segensort in der Welt sein“) umsetzen? Und diese Zukunftspläne langfristig nachhaltig (also ohne Defizite) finanzieren? Generalvikar Markus Magin ist zuversichtlich, dass dies in den nächsten Jahren schrittweise gelingt. Beim Blick in den am Montag (30.1.) in Speyer vorgestellten Haushaltsplan 2023 wird erneut der Handlungsbedarf deutlich: Nachdem bereits im Jahr 2022 ein Defizit von mehr als zwölf Millionen Euro einkalkuliert war, rechnen die Finanzexperten des Bistums in diesem Jahr mit einem Fehlbetrag von rund 8,5 Millionen Euro – obwohl die Kirchensteuer-Einnahmen (nominal) zunächst voraussichtlich weiter steigen werden.

Ausgaben steigen – trotz bisheriger Sparaktivitäten

   Wie aus dem Haushaltplan für 2023 hervorgeht, rechnet das Bistum in diesem Jahr mit Erträgen in Höhe von insgesamt 167 Millionen Euro. „Die Prognose für die Einnahmen aus der Kirchensteuer liegt bei mehr als 140 Millionen – eine Steigerung von mehr als acht Prozent gegenüber dem Vorjahr.

   Mit Blick auf die deutlich zurückgehenden Mitgliederzahlen muss das Bistum perspektivisch jedoch mit kräftig sinkenden Einnahmen kalkulieren und deshalb rechtzeitig umsteuern“, erläutert Diözesanökonom Peter Schappert. Trotz bisheriger Sparanstrengungen werden die Gesamtausgaben des Bistums im Jahr 2023 auf mehr als 176 Millionen Euro steigen (ein Plus von 3,9 Prozent gegenüber 2022). Neben der Inflation, die auch das Bistum (z. B. steigende Lebensmittel- und Energiepreise sowie Baukosten etc.) zu spüren bekommt, müssen höhere Lohnkosten einkalkuliert werden. Der größte Teil der Ausgaben landet bei den Kirchengemeinden: 61, 8 Millionen Euro, eine Steigerung um 17 Prozent (2022: 52,8 Mio. Euro). Für Kindertagesstätten hält das Bistum im Haushalt 2023 rund 19,7 Millionen Euro bereit  (2022: 18,3) – für Schulen und Hochschulen 9,9 Millionen Euro (2022: 8,7). Erheblicher Kostenfaktor sind die vielen Immobilien der Kirche – allein für Instandhaltungs-Aktivitäten sind 14,1 Millionen Euro im Etat. Das Bistum will den Gebäudebestand in den Pfarreien (Kirchen, Pfarrheime etc.) weiter reduzieren und  Wert auf dessen ökologischen Umbau legen – zum Teil auch in Kooperation mit anderen Partnern.

Zuschüsse für Caritas steigen - trotz Sparkurs: Menschen in Not helfen

   Die Zuschüsse an die Caritas- und -Fachverbände im Bistum Speyer steigen 2023 auf 12,6 Millionen (2022: 11,5). Obschon die Ausgaben bis 2030 kräftig gesenkt werden müssen, will das Bistum auch künftig in der Lage sein, Menschen in Not zu helfen. So wurde ein Sonderetat von zunächst rund eineinhalb Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um von der Energiepreiskrise und Armut besonders betroffene Menschen in der Pfalz und dem Saarland in diesem Winter zu unterstützen. Im Rahmen eines Strategieprozesses hatte die Diözesanversammlung des Bistums Speyer Ende 2022 mit großer Mehrheit ein Rahmenkonzept verabschiedet. Dieses Konzept skizziert, wie die Ressourcen in den kommenden Jahren neu verteilt werden können: Damit der Haushalt des Bistums zum Jahr 2030 nachhaltig ausgeglichen gestaltet werden kann. Und zugleich Finanzmittel für kreative Ideen und verstärkten Klimaschutz zur Verfügung stehen. Wie dieses Konzept umgesetzt werden soll, wird 2023 im Ordinariat Speyer konkretisiert und dann in die Haushaltsplanungen für 2024 (und die Folgejahre) eingearbeitet.

„Digitalisierung voranbringen und Prozesse der Verwaltung optimieren“

   Das Rahmenkonzept sieht neben Standards für „Klimaschutz und Nachhaltigkeit“ in der Bistumsverwaltung vor, den Weg der Digitalisierung konsequent weiterzugehen, Organisations-strukturen weiterzuentwickeln sowie nach weiteren Vernetzungsmöglichkeiten und Einsparpotentialen zu suchen  - etwa mit anderen Diözesen, dem Caritasverband oder der Protestantischen Landeskirche. Ziel sind „deutlich spürbare Reduktionen, sobald nachhaltige Optionen für Synergien und Prozessoptimierungen in der Verwaltung identifiziert werden.“ Weitere Informationen zu den Finanzen  unter: bistum-speyer.de/bistum/finanzen.

Magin: Bestehendes verbessern und Freiräume für Neues schaffen

   „Wir stellen uns auf einen radikalen Wandel der Rahmenbedingungen ein: Wir haben eine Vision und eine Strategie, mit der wir Strukturen aktiv umbauen, Bestehendes verbessern und Freiräume schaffen, in denen das Neue erkundet werden und Zukunft wachsen kann“, versicherte Generalvikar Markus Magin. Sein Team erarbeitet derzeit einen Masterplan, der skizziert, wie das bereits vorliegende Rahmenkonzept konkret umsetzt werden kann: „Wenn die Einnahmen zurückgehen und das Bistum nicht weiter von der Substanz leben, sondern mehr in Projekte für die Zukunft der Kirche investieren will, müssen die Finanz-Ressourcen neu priorisiert werden“.  Es gebe dynamische Veränderungen in der Gesellschaft  mit erheblichen Folgen – auch für die Kirchengemeinden und das Bistum: „Da kann nicht alles so bleiben, wie gewohnt: Auch Kirche muss sorgfältig prüfen, was sie in Zukunft noch leisten kann, wo sie neue Wege ausprobieren und Schwerpunkte setzen muss. Nachhaltigkeit ist zu einem zentralen Begriff geworden – nicht nur mit Blick auf den Klimaschutz, sondern auch auf die Haushaltsplanung.“

   In seinem Rahmenkonzept hat das Bistum Bereitschaft signalisiert, trotz sinkender Einnahmen auch in Zukunft zehn Millionen Euro im Jahr in Kindertagesstätten zu investieren – die Refinanzierung der darüber hinausgehenden Kosten müsste durch die Kommunen gesichert werden. Darüber wird derzeit in den Ländern Rheinland-Pfalz und Saarland verhandelt. Wie aus dem Rahmenkonzept hervorgeht, sollen katholische Kindertagesstätten (Kitas) gezielt gestärkt werden und als Familienzentren wachsen. Das Bistum verantwortet derzeit 235 katholische Kitas mit 16.000 Plätzen – davon 34 Kitas mit 3.000 Plätzen im saarländischen Teil des Bistums.

Bistum: Aufarbeitung von Fällen sexuellen Missbrauchs wird 2023 sichtbar vorankommen

   Die Aufarbeitung von Fällen sexuellen Missbrauchs im Bistum Speyer kommt nach den Worten des Generalvikars „zeitnah auf den Weg“. Markus Magin versichert: „Wir arbeiten konsequent auf, was in der Vergangenheit in Sachen Missbrauch passiert und offenbar auch versäumt worden ist.“ Hier werde die Unabhängige Aufarbeitungskommission (UAK) im Bistum Speyer in diesem Jahr 2023 bald sichtbar vorankommen. Das Forschungsprojekt dazu sei fertig konzipiert – offene Fragen zum Datenschutz seien zum Jahresbeginn geklärt: „Die Auftragsvergabe für das Forschungsprojekt kann  in den nächsten Wochen erfolgen – wenn die Unabhängige Aufarbeitungskommission das Startsignal gibt.“

   Das Bistum Speyer hatte die UAK 2021 gegründet. Rechtliche Grundlage der Aufarbeitung ist die gemeinsame Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz mit dem Unabhängigen Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, die im Juni 2020 unterzeichnet wurde.

   Weitere Informationen: https://www.bistum-speyer.de/rat-und-hilfe/hilfe-und-praevention-von-missbrauch/aufarbeitungskommission/ 

 


„Caritas-Zentren sind hochdynamische Einrichtungen“

Diözesan-Caritasdirektorin Barbara Aßmann zu Schwerpunkten des Caritasverbandes

Speyer. - „Bei den zunehmenden Krisen in der Welt nimmt die Fluchtbewegung wieder zu - alle Erst-Aufnahmestellen in unserem Bistum sind voll belegt - auch minderjährige unbegleitete Kinder und Jugendliche kommen mehr und müssen entsprechend betreut und versorgt werden“,  schilderte die neue Diözesan-Caritasdirektorin Barbara Aßmann bei einem Pressegespräch am Montag in Speyer die aktuelle Situation in der Flüchtlingshilfe. „Wir erleben derzeit sehr viele Beratungsanfragen in unseren Caritas-Zentren zu Fragen des Aufenthaltes, der rechtlichen Situation, wie auch der Anerkennung von Schulabschlüssen und Qualifikationen.“

   Die Beratung in diesem Feld erfordere Flexibilität und die Bereitschaft der Mitarbeitenden sich immer wieder auf neue, andere Aufgaben einzulassen, da Gesetze und Vorschriften sich laufend veränderten. „Unsere Beraterinnen und Berater beraten digital und präsent. Sie kooperieren eng mit den staatlichen Behörden, um Menschen die passenden Hilfen zukommen zu lassen.“ Ohne Eigenmittel könnten diese vielfältigen Aufgaben nicht umgesetzt werden. Gleichzeitig sei es wichtig, mit politisch Verantwortlichen umsetzbare Lösungen in diesem Bereich zu verhandeln, fachlich wie wirtschaftlich.

Caritas-Zentren helfen weiter

   „Unsere Caritas-Zentren sind hochdynamische Einrichtungen, die ihre Leistungen abgestimmt auf den örtlichen Bedarf ständig weiterentwickeln: So sind wir in einigen Regionen aktiv in der Quartiersarbeit, in der Kita-Sozialarbeit oder in Gruppenangeboten für Kinder deren Eltern suchtkrank oder psychisch krank sind. Die aufsuchende Arbeit ist dabei genauso wichtig wie die digitale Beratung oder die Präsenz-Beratung“, beschreibt Aßmann das vielfältige Unterstützungsangebot des Verbandes.

   Gemeinsam mit dem Bistum Speyer engagiert sich der Verband in der „Winterhilfe“ und unterstützt damit Menschen, die durch die hohen Energiepreise in eine finanzielle Notlage geraten sind. Für diese Winterhilfe wurden 1,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. „Die Winterhilfe ermöglicht uns, Menschen in Not Perspektiven aufzuzeigen: ihnen in wirtschaftlicher Not so zu helfen, dass sie die Entlastung spüren und in der Beratung Wege aufzuzeigen, die nachhaltig zu Verbesserungen führen.“

   Seit diesem Monat können Betroffene über die Caritas-Zentren sowie über die Schwangerschaftsberatungsstelle des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) in Landstuhl eine Nothilfe beantragen. Einen Teil des Sonderetats stellt das Bistum den Kirchengemeinden zur Verfügung, die eigene Hilfsprojekte damit finanzieren können und bei Bedarf über ihre Pfarrbüros auch gerne den Kontakt zu den Caritas-Zentren vermitteln.

„Wir wirken anwaltschaftlich in die Gesellschaft“

   Als Spitzenverband berate die Caritas zum einen die Mitglieder (70 Pfarreien, Krankenpflegevereine, 20 Rechtsträger, 3 Fachverbände: MHD, SKFM und Kreuzbund) fachlich und setze sich sozialpolitisch für sie ein. „Deshalb sind wir in unterschiedlichen Kommissionen auf der Länderebene (RLP und Saarland) aktiv, verhandeln Leistungsentgelte, beraten zur Umsetzung der kirchlichen Präventionsordnung oder behandeln Fragen des kirchlichen Arbeitsrechts.“ Zum anderen setze sich der Verband bei den Verhandlungen auf Landesebene „immer für alle caritativen Träger ein - nicht nur für unsere eigenen Einrichtungen.“  Im politischen Diskurs mache sich der Verband für soziale Gerechtigkeit, Solidarität und gesellschaftlichen Zusammenhalt stark, sagte Aßmann. „Bei all den gesellschaftlichen Entwicklungen, die wir in unseren Einrichtungen und Diensten beobachten, ist es uns wichtig, dass wir sie mit unseren Vertreter*innen in den politischen Gremien klar benennen und in Gesprächen mit politisch Verantwortlichen nach Lösungen suchen, die nachhaltig und wirksam sind. Ebenso wirken wir anwaltschaftlich in die Gesellschaft - in diesem Jahr mit dem Schwerpunkt Klima - dazu werden die Informationen in den nächsten Tagen veröffentlicht.“

Schwerpunkte 2023 innerhalb des Caritasverbandes

   Gestärkt werden soll in diesem Jahr das christliche Profil der Einrichtungen mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Es geht darum deutlich zu machen, auf welcher Grundlage wir stehen, was uns antreibt und wie wir das ganz konkret im Alltag leben können.“ In Kooperation mit dem Heinrich-Pesch-Haus in Ludwigshafen sind zu dem Thema Weiterbildungen für Leitungskräfte geplant, sie starten Ende Januar.

   Weiter verstärkt werden soll darüber hinaus die Vernetzung der kirchlich-caritativen Einrichtungen mit  den Pfarreien, insbesondere mit den caritativ Engagierten, die in der Gemeindecaritas tätig sind. Gerade sozialraumorientierte Angebote im Quartier lebten von der Beteiligung Betroffener und dem Engagement freiwillig engagierter Menschen. „Es gibt schon überzeugende Projekte, aber da können wir noch besser werden“, begründet Aßmann diesen Schwerpunkt. Ehrenamtliches Engagement, das sich auf Projekte bezieht, stehe hier gleichwertig neben dem Engagement für bestimmte Themen, das eher längerfristig angelegt ist.

Hintergrund

   Zum Diözesan-Caritasverband im Bistum Speyer gehören acht regionalen Beratungszentren und 35 Einrichtungen der Altenpflege, der Behinderten- und Jugendhilfe, für psychisch Kranke und Menschen ohne Wohnsitz. Weitere Informationen: https://www.caritas-speyer.de

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