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Speyer: „Altpörtel in Flammen“ 2016. - Bilder © Bernhard Bumb/Archiv

Julmond, Weihnachten und die Wintersonnenwende

Advent 22: Der andere Adventskalender hat 28 „Türchen“ (25)

Am 21. Dezember ist im Jahr 2022, also heute, kalendarischer (astronomischer) Winteranfang, Beginn ist um 22:47 Uhr. Der Winter endet am 20. März 2023 – an diesem Tag ist Frühlingsanfang.

  Der 21. Dezember ist auch bezogen auf die hellen Stunden der kürzeste Tag des Jahres 2022 und der Tag der Wintersonnenwende. Dass die Tage nach der Wintersonnenwende wieder länger hell werden, merkt man erst richtig in drei, vier Wochen.

 

 

   Das christliche Weihnachtsfest, mit dem die Geburt Jesu gefeiert wird, findet nach der tatsächlichen Wintersonnenwende statt. Als das Weihnachtsfest im 4. Jahrhundert eingeführt wurde, legte man es auf den traditionellen kalendarischen Tag der Wintersonnenwende, den 25. Dezember, der zur Zeit der Einführung des julianischen Kalenders der tatsächliche Tag der Wintersonnenwende gewesen war.

   Im 4. Jahrhundert lag die Wintersonnenwende faktisch zwar schon auf dem 21. Dezember, in den Kalendern wurde sie jedoch teils noch lange am 25. Dezember notiert, an dem auch das Fest des römischen Sonnengottes Sol Invictus gefeiert wurde.

   Im Laufe der Zeit wanderte die Wintersonnenwende immer weiter nach vorn im Kalender, bis sie mit der gregorianischen Kalenderreform, die die Verhältnisse des 4. Jahrhunderts wiederherstellte, wieder auf den 21. Dezember zu liegen kam.

   Umstritten ist, ob und wie die Germanen und andere nordische Völker die Wintersonnenwende gefeiert haben. Unbestritten ist die Bezeichnung Julfest, die vor der Christianisierung in Gebrauch war.

 

Vom heidnischen Fest zum christlichen Fest

   Die Julfeste wurden ab der Wintersonnenwende bis gegen Ende Januar gefeiert – als Fest mit Feuer- und Lichtsymbolik. Gemäß dem christlichen Glauben kommt mit der Geburt des Gottessohnes Jesus „das neue Licht“ in die Welt.

   Im Schwedischen, Norwegischen und Dänischen steht das Wort jul für Weihnachten - Isländisch jól, Finisch joulu, Estnisch joulud, Niederländisch joelfeest, Sylterfriesisch jül, jööl. Die Julfeste als Feuer- und Lichtfeste der Altvorderen und das Weihnachtsfest stehen also in einem Zusammenhang.

   Eines der bedeutendsten Pferde nach dem Zweiten Weltkrieg heißt Julmond – Jul veralteter Name für Dezember. Züchter des herausragenden Hengstes: der Bauer Mickoleit in Rautengrund im Landkreis Tilsit-Ragnit/Ostpreußen.

   Julmond, der erfolgreich in der württembergischen Zucht eingesetzt wurde, ist 1938 geboren und stand zunächst im Gestüt Georgenburg/Ostpreußen (seit 1945 sowjetisch, inzwischen russisch).

   Der Trakehner kam mit dem großen Flüchtlingstreck nach Westdeutschland und gelangte schließlich in den Besitz des württembergischen Haupt- und Landgestüts Marbach.

 

Julmonds Grab

   Wegen seiner Berühmtheit und Bedeutung für die deutsche, vor allem württembergische Pferdezucht wurde Julmond nach seinem Tod (Herzversagen) 1965 auf dem Gelände des Gestüts Marbach begraben – auf dem Grab wurde ein Gedenkstein gesetzt. - red.

   Qu.: Informationen aus Wikipedia, Erinnerungen an einen Aufenthalt im Haupt- und Landgestüt Marbach 1981/bb – Da der Text auch vom Licht mit besonderer Bedeutung handelt, passen die beiden Bilder vom Feuer- und Lichtspektakel „Altpörtel in Flammen“ anno 2016 in Speyer. - bb

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