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ISB: „Rolle vorwärts: Herausforderungen für Familienunternehmen im Mittelstand“ in Speyer

Veranstaltung gibt Gelegenheit zum Austausch und stellt Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen vor

Speyer. - Auf globaler Ebene prägen Großkonzerne und Kapitalgesellschaften das Bild der Weltwirtschaft. Zoomt man jedoch auf der Weltkarte in Deutschland hinein, stellt man fest, dass das ökonomische Bild hier ein anderes ist.

   In der Bundesrepublik und in Rheinland-Pfalz befinden sich 90 Prozent der Unternehmen zumindest mehrheitlich in Familienhand, die zugleich die Leitung innehat. Viele der Familienunternehmen stehen aktuell vor Herausforderungen: Der Fachkräftemangel oder die Regelung der Unternehmensnachfolge machen ihnen zu schaffen.

   Diesem wichtigen Thema widmete die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) deshalb gemeinsam mit den Volksbanken Raiffeisenbanken und dem Wirtschaftsministerium die Veranstaltung „Rolle vorwärts: Herausforderungen für Familienunternehmen im Mittelstand“ in Speyer.

   Der Frage, welche Vorteile eine Unternehmensnachfolge gegenüber der Existenzgründung mit sich bringt, ging die Wirtschaftsstaatssekretärin Petra Dick-Walther in ihrem Gespräch nach. „Wir beobachten, dass 95 Prozent der übergebenen Unternehmen am Markt bleiben. Sie sind wirtschaftlich erfolgreich und bieten sichere und gute Arbeitsplätze“, stellte die Wirtschaftsstaatssekretärin heraus. „Wer ein Unternehmen übernimmt hat gewisse Startvorteile. Nicht selten kennt er den Betrieb, kann auf Fachwissen und exzellente Fachkräfte sowie etablierte Kundenverhältnisse zurückgreifen.“

   Im Begrüßungsgespräch sensibilisierte Till Meßmer, Vorstandsmitglied bei der Vereinigten VR Bank Kur- und Rheinpfalz eG mit Sitz in Speyer, für eine möglichst frühzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema Unternehmensnachfolge: „Nachfolgeplanung – egal, ob Vererbung, Schenkung oder Verkauf – ist ein komplexes Thema, das eine Vielzahl menschlicher, rechtlicher, steuerlicher sowie wirtschaftlicher Aspekte umfasst. Familienunternehmen sollten daher die Unternehmensnachfolge mit zeitlichem Weitblick planen und dann Schritt für Schritt angehen“, so Meßmer.

   Als Förderbank des Landes kooperiert die ISB eng mit den Hausbanken: „Familienunternehmen haben aufgrund ihrer Strukturen spezielle Anforderungen. Wir können sie an der Seite der Hausbanken mit Förderprogrammen, Krediten und Bürgschaften unterstützen, damit sie Marktchancen nicht verstreichen lassen müssen“, ergänzte ISB-Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Link.

   Anwesende Familienunternehmer und diejenigen, die ein Familienunternehmen übernehmen möchten, hatten an diesem Abend die Möglichkeit, sich wertvolle Tipps abzuholen sowie das notwendige Know-how für ihre zukünftigen Herausforderungen aufzubauen.

   Vor allem auch zum Thema Finanzierung von Investitionen, die für Familienunternehmen aufgrund von speziellen Anforderungen nicht immer leicht ist, konnten Interessierte allerhand Informationen mitnehmen. Unternehmen, die ihren Erfolg im digitalen Zeitalter sichern und von intelligenten Prozessen profitieren wollen, müssen zu Beginn oft hohe Summen, beispielsweise in Entwicklung oder Betriebsmittel, investieren. Daher stellten Experten der ISB und der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank eG in einer Gesprächsrunde anhand von Best-Practice-Beispielen passgenaue Finanzierungen und Förderprogramme vor.

   Von dem langjährig erfahrenen und erfolgreichen Trigema-Inhaber und Geschäftsführer Wolfgang Grupp hörten die Anwesenden Einblicke aus der Praxis. In seiner informativen Keynote „Gegen den Trend: Produktionsstandort Deutschland“ bekräftigte er die Wichtigkeit unseres Landes als Produktionsstandort.

   Den Teilnehmern gab er mit auf den Weg: „Gerade vor dem Hintergrund der Abhängigkeiten von Großunternehmen von der globalen Wirtschaft, müssen wir unsere mittelständischen Familienunternehmen stärken und so die heimische Industrie und die heimischen Produktionsstandorte schützen“. Im Anschluss unterhielten sich die Gäste konnten weitere Informationen einholen. - Claudia Wichmann

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