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Lager Gurs in Südwestfrankreich © Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde

Gurs-Ausstellung macht in Pirmasens Station

Vortrag und Schülerprojekt zur Schau

Pirmasens. - Vom 25. Februar bis 3. April macht die Wanderausstellung „Gurs 1940“ Station in Pirmasens und ist im Stadtmuseum Altes Rathaus zu sehen. Sie zeigt die Deportation der südwestdeutschen Juden in das französische Internierungslager „Camp de Gurs“ nördlich der Pyrenäen. Neben den 37 Infotafeln der Ausstellung werden auf weiteren Tafeln auch Schicksale aus Pirmasens vorgestellt, die von Schülern aufgearbeitet wurden.

   Einige der Pirmasenser Schicksale wurden von Schülern der Matzenbergschule und des Immanuel-Kant-Gymnasiums aufgearbeitet, die zum 80. Jahrestag der Deportationen an einem Workshop im Stadtarchiv teilnahmen. An zwei Tagen kamen die Schulkassen ins Neue Rathaus. Am ersten Tag stand eine Einführung in das Thema „Gurs“ auf dem Programm. Anhand von Quellen erarbeiteten die Schüler den Ablauf der Deportation nach Gurs bis zu den Lagerbedingungen. Am zweiten Tag wurden die Schicksale recherchiert. Aus der Pfalz waren 827 Personen (483 Frauen und 344 Männer) für die Deportation vorgesehen, wie Roland Paul in seinem Buch „Pfälzer Juden und ihre Deportation nach Gurs“ dargestellt hat.

   Nach den gemeinsamen Recherchen des Arbeitskreises „Geschichte der Juden in Pirmasens“ und dem Pirmasenser Stadtarchiv wurden insgesamt 47 Pirmasenser Juden nach Gurs deportiert, darunter Mitglieder der in der Hauptstraße ansässigen jüdischen Familie Rauner, die Deportation und Ermordung zu erleiden hatten. Ihre Schicksale werden im Rahmen der Ausstellung auf gesonderten Plakaten vorgestellt.

   Am Samstag, 5. März, um 18 Uhr findet im Landgrafensaal des Alten Rathauses ein Vortrag von Roland Paul über die Pirmasenser Schicksale statt. Der ehemalige Direktor des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde leitet noch ehrenamtlich die dort angesiedelte Arbeitsstelle „Geschichte der Juden in der Pfalz“.

   Das Stadtmuseum Altes Rathaus, Hauptstraße 26 (Fußgängerzone), hat dienstags bis sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintrittspreis beträgt 2,50 Euro und berechtigt zum Besuch der Sonder- und Dauerausstellungen, darunter die Ausstellung „Wald, Schloss, Schuh – die Geschichte der Siebenhügelstadt“ und das Scherenschnitt-Kabinett Elisabeth Emmler. Schüler haben freien Eintritt. Es gelten die 2G- und Abstandregeln sowie die Maskenpflicht. Damit die Kapazitätsgrenze von gleichzeitig zehn Besuchern im Museum nicht überschritten wird, sollte man sich unter der Telefonnummer 06331 84-2299 anmelden.

   Die Ausstellung ist von Pfälzer Städten, Gemeinden, Museen und Initiativen kostenfrei beim Bezirksverband Pfalz buchbar (Telefon 0631 3647-166 und Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!). Weitere Infos unter https://www.bv-pfalz.de/gedenken-erinnern/80-jahre-gurs/; dort sind auch Videos der Vorträge und des Gesprächskonzerts anlässlich der Ausstellungseröffnung im Historischen Museum der Pfalz in Speyer im Frühjahr 2021 zu sehen. - Regina Reiser

   Anmerkung: Die Genderformulierungen wurden entfernt, diese entsprechen nicht der korrekten deutschen Sprche. - bb

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