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Der Ostbau des Doms zu Speyer. - Bilder © Bernhard Bumb

Nach zig Jahren ist der Dom zu Speyer rundum wieder ohne Gerüst

Jetzt fotografieren – oder eine Staffelei aufstellen und malen –, denn die nächste Sanierungsmaßnahme… / Bilder-Galerie

Speyer. - Jahrelang war der Dom stellenweise eingerüstet und daher waren viele Teile des größten romanischen Bauwerks der Welt wochen-, monatelang nicht sichtbar. Jetzt ist die Gelegenheit günstig, die Kathedrale rundherum ohne Bau- und Sanierungsmaßnamen in Bildern festzuhalten.

   Mit Teleobjektiven lassen sich Details des Doms ablichten, die sich in höheren Regionen befinden, beispielsweise an der romanischen Bauzier der großen Fenster am Querhaus und ziemlich oben an den Säulen der Zwerchgalerie. - bb

 

In der Afrakapelle war der Sarkophag mit dem Leichnam Kaiser Heinrichs IV. von 1106 bis zum 7. August 1111 aufgestellt. Der Kaiser durfte nicht in seinem Dom bestattet werden, da er im Kirchenbann (Ausschluss aus der Gemeinschaft der Christen) gestorben ist.

 

Am 7. August 1111 lässt Kaiser Heinrich V. seinen Vater aus der Kapelle holen und in der Domkriche bestatten. Der 7. August ist der Gedenktag der heiligen Afra.

 

Nordseite der Kathedrale: v. l. Mauern des Mittelalters, des 18. und des 19. Jh.

 

Vierungsturm (Oktogon) und Mauern Dombau II (1083 ff.), unten Mauern Dombau I (1027 - 1061).

 

Langhaus - oben: fast komplett 18. Jh., in der Mitte romanische Mauern und Mauern 18. und 19. Jh., unten die Afrakapelle. Ursprünglich bestand die Kapelle aus der östl. Hälfte, die westliche Hälfte war Teil einer ehemaligen Eingangshalle, genannt Kleines Paradies.

 

Nördl. Querhaus.

 

Ostbau: Apsis mit einem Teil der Zwerchgalerie. Da die Gewölbetonnen über dem Laufgang quer - zwerch - liegen und nicht längs über dem Laufgang nennt man den Gang, der um den ganzen Dom verläuft, Zwerch-Galerie. Das alte deutsche Wort zwerch bedeutet quer.

 

Ruine eines ehemaligen Verbindungsbaus zwischen Dom und ehemaliger Pfalz (Bischofs-/Königspfalz, einst nördlich des Doms gelegen).

 

 

Fenstergewände (südl. Querhaus) mit romanischem Bauschmuck (um 1100).

 

Blick zum Bischofshaus.

 

Untere Mauer Dombau I (1027 - 1061).

 

Der Vierungsturm (Oktogon) war ursprünglich ein Viereck (Dombau I). Das Dach wurde im 18. Jh. aufgesetzt.

 

Der Westbau entstand nach einem Plan des Architekten Heinrich Hübsch (Karlsruhe), eröffnet 1860. In der unteren Hälfte existieren Restmauern des romanischen Westbaus (1027 - 1061) - nicht sichtbar, da sich diese in den Mauern des 19. Jh. befinden.

   Der Westbau wurde vom bayerischen König Ludwig I. veranlasst. Ludwig von Bayern spendete die beiden Türme aus seinem Privatvermögen. Die Halle haben die Habsburger finanziert, den Bauschmuck (Figuren etc.) spendete das Haus Hessen-Nassau/Großherzogtum Luxemburg.

   Neun Glocken hängen in der Kuppel. Die größte Glocke - im Volksmund Kaiserglocke genannt - ist König Maximilian I. Joseph von Bayern gewidmet. Die "Kaiserglocke" läutet solo beispielsweise beim Tod eines Speyerer Bischofs oder eines Papstes oder wenn der Sarg nach einer Trauerfeier im Dom oder nach draußen zum Grab gebracht wird. - bb

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