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Bilder © Bernhard Bumb

Es sind Bilder, die nicht jeder ins Wohnzimmer hängt

Manfred E. Plathe: ZUR ZEIT

Ja, zur Zeit geht es „rund“ auf Erden: Krieg Russlands gegen die Ukraine, Flucht aus mehreren Ländern in andere, sei es wegen Naturkatastrophen, Krieg, Terror, Verfolgung, Perspektivlosigkeit, Klimawandel. Am vergangenen Freitag hat der Künstlerbund Speyer die Ausstellung ZUR ZEIT mit Werken von Manfred E. Plathe in seinem Domizi eröffnet.

 

Manfred E. Plathe: Imagine.

 

   Der Künstler (*1947 in Halle/Saale) schreibt auf der Homepage des Vereins: „Der Ausstellungstitel ZUR ZEIT verweist bereits auf die Auseinandersetzung und Positionierung des Künstlers Manfred E. Plathe in Bezugnahme auf die aktuellen und zeitgenössischen Themen.

 

 

   Zu den Fragestellungen, die sich daraus ergeben, entwickelt Plathe in seiner individuellen, für ihn charakteristischen Bildsprache, die sich aus informeller Geste, Einflüssen aus Pop-Art, Urban-Art, Street-Art und Graffiti unter Einsatz von Neonfarben zusammensetzt, eine Werkserie, die direkt Bezug nimmt und Stellung bezieht auf das aktuelle Geschehen.

   Kunst wird dabei zum Ausdruck und Werkzeug, um mit dem Unmöglichen zu arbeiten und um das als unmöglich Vorgestellte zu be- und verarbeiten. Dabei wird die Vorstellung- IMAGINE -(Bildtitel) als Dialog zur Hinführung einer friedlichen Realität visualisiert.

   Es stellt sich hierbei die Frage der Ansatzmöglichkeit eines Dialogs der (Auf-) Lösung im komplexen Gefüge der Realitäten, Realitätsebenen bei unterschiedlicher Sichtweise. Kunst ist hier Ausdruck des menschlichen Selbstverständnisses von Humanität, Freiheit und Selbstbestimmung, ist Basis einer freien Gesellschaft in einem zu gestaltenden und gestaltbaren soziokulturellen Raum. Ohne Freiheit keine Kunst.

   Motive wie der Hochsitz (Wachtturm) spielen als Metapher für Machtverhältnisse (Macht versus Ohnmacht) eine zentrale Rolle. Die Bildinstallation – IMAGINE – zeigt doch inmitten der Schrecklichkeiten der kriegerischen Auseinandersetzung in der Welt, ein Zeichen von Hoffnung und Zuversicht.

   Auch Arbeiten, die sich mit der Klimakrise, der Zerstörung des natürlichen Lebensraumes unseres Planeten oder mit Phänomenen der Pandemie (Werkserie – FEBREM CURVAM -) auseinandersetzen, werden häufig in für Plathe typischen Neonfarben umgesetzt. Die Neonfarben setzen einerseits Signale und Warnhinweise, andererseits Optimismus und Lebendigkeit. PINK fungiert hier als Ausdruck von sprühender Lebensfreude, aber auch als Hinweis für Verletzlichkeit“.

   Im Gespräch mit dem Speyer-Report sagte Plathe, dass es Bilder sind, die man sich aufgrund der Thematik nicht unbedingt ins Wohnzimmer hängt. Er habe sich gefreut, dass zirka 60 Interessierte bei der Vernissage anwesend waren.

   Bisher hat Plathe u. a. ausgestellt in Neustadt/W. (Herrenhof/Mußbach), Speyer (Künstlerbund), Mannheim (Galerie Strümpfe), Graz (Art-Forum), Kaiserslautern (Pfalzpreis), Germersheim (Kunstverein) - Ausstellungstätigkeit seit 1982.

   Begrüßt wurden die Besucher vom Vereinsvorsitzen Reinhard Ader. Die Laudatio sprach BUJA - René Burjack. Die Musik lieferten die DJ‘s Waldrauschen, die heißen H J Mayer und Jo Jakobs.

   Die Ausstellung ist noch zu sehen am 20. und 21. Mai jeweils von 14 bis 18 Uhr, Große Sämergasse 1a in Speyer. Die Finissage beginnt am 21. Mai um 16 Uhr u. a. mit Blueswolf. - bb

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