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Bilder © Stadt Schifferstadt

Malgruppe „Molemol“ und Karin Bury bringen Farbe auf den Kreuzplatz

Schifferstadt. - Kreatives Projekt, gefördert durch den Verfügungsfonds der Sozialen Stadt, lässt die drei Stromverteilerkästen auf dem Kreuzplatz bunt erstrahlen und vermittelt dabei wichtige Themen wie Respekt vor Mitmenschen und Natur sowie Biodiversität.

   In einem trüben Grau standen sie da, die Stromverteilerkästen auf dem Kreuzplatz in Schifferstadt und passten so nur bedingt in das Erscheinungsbild des erst neu gestalteten zentralen Platzes. Die „Molemol“ Malgruppe der Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt hat diesem Grau ein Ende bereitet und gestaltete, unter Leitung von Künstlerin Dr. Karin Bury, die Stromkästen farbenfroh zu unterschiedlichen Themen:

 

 

   Zum einen symbolisieren 14 Figuren mit dem Wort „Respekt“ ein genderneutrales, diverses und respektvolles Miteinander sowie die Wertschätzung der Natur. Zum anderen zeigt ein anderes Motiv einen großen Käfer der wichtig für die Biodiversität ist. Die Schönheit der Natur wird durch Blumen und Schmetterlinge anhand einer Schmetterlingswiese dargestellt.

   Die Motive wurden gemeinsam in der Gruppe erarbeitet, im Anschluss bereitete Bury daraus Schablonen vor. Mit Graffiti - Sprayfarben entstanden dann die Bilder direkt vor Ort. Mit Hilfe der Verfügungsfonds des Städtebauförderprogramms der Sozialen Stadt konnte diesem Projekt eine finanzielle Unterstützung zu Teil werden.

 

 

   „Der Zweck unserer Fonds wurde bei diesem Projekt genau erfüllt: Bürgerschaftliches Engagement, um die Stadtentwicklung zu aktivieren und zu unterstützen“, freut sich Ingrid Schwarz, Quartiersmanagerin der Sozialen Stadt.

   „Ich freue mich sehr über das großartige Engagement von Frau Dr. Bury und der Molemol-Gruppe der Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt. Durch dieses kreative Projekt strahlt unser Kreuzplatz nun noch ein Stück mehr in wundervollen Farben“, sagt Bürgermeisterin Ilona Volk.

   Der Wunsch nach einer individuellen und integrierten Förderung, bei der die Teilnehmer selbstständig arbeiten können, entstand schon vor vielen Jahren. Hierzu wurden die ehemaligen Geschäftsräume der Lebenshilfe zum Atelier umgestaltet.

   Seitdem bietet Karin Bury dort wöchentlich unterschiedliche Angebote wie Malgruppen, Kreativzeit oder Atelierzeiten an. „Molemol“ setzt sich aktuell aus sieben Bewohnern zusammen und beteiligt sich regelmäßig an
Wettbewerben, inklusiven Kunstprojekten und überregionalen Ausstellungen.

   So ist beispielsweise Jürgen Stahl in diesem Jahr einer der Preisträger des Kalenderwettbewerbs des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung.

 

Detailbeschreibung der Motive:

   Motiv 1: Die Basis für das erste Motiv bildet das Wort Respekt, über dem sich 14 stark vereinfachte menschliche Figuren versammeln. Durch Haltung, Größe und die Andeutung von Hilfsmitteln wie Rollstuhl oder Gehhilfe sollen sich in der Darstellung alle Altersgruppen mit und ohne angeborene oder später erst erworbene Einschränkungen wiederfinden können.

   Der plakative Schriftzug ist zugleich ein Appell an jeden einzelnen, sich nicht nur gegenüber den Mitmenschen, sondern ganz bewusst der Umwelt gegenüber - also auch gegenüber der Grünanlage, den mSitzbänken oder den Sport-/Spielgeräten vor Ort- respektvoll zu verhalten.

   Motiv 2: Die kindlich anmutende Version einer Schmetterlingswiese mit Gräsern, Blüten und Bienen ist nicht nur vordergründig dekorativ und hübsch anzusehen. Sie soll gezielt daran erinnern, dass im innerstädtischen Raum Flächen wie diese erhalten und immer wieder neu schaffen müssen - als Gegenpol zu den vermeintlich pflegeleichten Schottergärten in vielen Neubaugebieten.

   Wie bei der stark vereinfachten Darstellung der menschlichen Figuren wurde auch hier bewusst auf die realistische Umsetzung der Schmetterlinge, Bienen und Pflanzen verzichtet. Die Wiese ist Symbol für ein erhaltenswertes Ökosystem als Ganzes.

   Motiv 3: Das dritte Motiv mit den Blattstrukturen und Käfern ist die Fortsetzung der Schmetterlingswiese. Wie unter einem Vergrößerungsglas erscheint hier eine winzige Welt in ganz großen Dimensionen. Hier geht es darum zu zeigen, dass auch jene kleinen Lebewesen, die nicht so dekorativ wie bunte Schmetterlinge aussehen, für unser Ökosystem von entscheidender Bedeutung sind. - Felicitas Brendel

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