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Bilder © Bernhard Bumb

Vom Odenwald nach Speyer: 100 Jahre Bildhauerei Grimm

Speyer. - 200 Gäste waren zum 100sten geladen, es dürften auch alle 200 zum 100sten dagewesen sein: 100 Jahre Bildhauerei Grimm wurden am vergangenen Wochenende gefeiert. Bürgermeisterin Monika Kabs und Bildhauermeister Holger Grimm ließen Unternehmens-, Handwerks- und Familiengeschichte Revue passieren. Meister Grimm dankte allen, die zum Gelingen der Jubelfeier beigetragen haben, er dankte für die freundschaftlichen und geschäftlichen Bande. Das Buffet lieferte Ballreich. Für die Party sorgte DJ Andreas Gallenstein. Michael Lauter packte die Chronik in eine Festschrift.

  So hat's begonnen: Vor 120 Jahren lieferte Steinmetzmeister Kaspar Grimm aus dem Odenwald mit seinen Söhnen Georg, Peter und Josef Werksteine und Rohblöcke aus seinem Steinbruch an die Großbaustellen der bayerischen Provinzhauptstadt Speyer. Dort fanden die Grimms bald Arbeit, ob beim Bau der Gedächtniskirche, des Königlich Bayerischen Gymnasiums oder der Oberpostdirektion, heißt es eingangs der Firmengeschichte.

  Aus diesen Anfängen entstand nach dem Ersten Weltkrieg – anno 1919 – der Steinmetz- und Steinbildhauerbetrieb Grimm. Das Geschäft eröffnete Georg Grimm, ihm folgte Otto Grimm, auf diesen Gerhard und heutzutage ist Urenkel Holger Grimm der Chef. Die nächste Generation macht sich auch schon an den Steinen zu schaffen.

Stein ist immer gefragt

  Wer in der Chronik blättert, kann sich ein Bild von 100 Jahren Herausforderung und Verpflichtung machen: Nicht nur am Bau der Gedächtniskirche und am Gymnasium wurde mit gewerkelt, die Grimms haben unter anderem eine Marien-Säule in Schifferstadt geliefert, eine Barocktreppe in Rheinzabern hergestellt, für die Dreifaltigkeitskirche und fürs Altpörtel in Speyer gearbeitet, ungezählte Grabsteine und einige Brunnen produziert.

  Holger Grimm wagt stets mit Erfolg die Balance zwischen Kunst und Handwerk, der Meister lässt den Stein zum Kunstwerk werden, er bringt sich in der Speyerer Kunstszene ein. Noch eine Spezialität des Hauses Grimm: Rekonstruktion, Sanierung und Restaurierung. Ein Motto des Unternehmens Grimm: In die Zukunft blicken, in der Gegenwart leben und aus der Vergangenheit lernen. Stein ist immer gefragt, heißt es in der Chronik. -bb-

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