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Ein jüdisches Ehepaar verlässt Speyer, Darstellung auf einem "Lieberman Door" in Kapstadt/Südafrika. - Bilder/Besuch in Kapstadt © Familie Avril, Speyer

Den Dom zu Speyer gibt‘s auch in Kapstadt

Die „Hyman Lieberman Memorial Doors“ - ein Schatz der südafrikanischen jüdischen Geschichte

Nach dem Tod von Bürgermeister Lieberman spendete seine Stiftung Geld für die „Hyman Lieberman Memorial Doors“, die speziell für die South African National Gallery in Auftrag gegeben wurden.

   Der Jude Hyman Lieberman war Bürgermeister von Kapstadt, Republik Südafrika, 1853 geboren in Suwałki (deutsch: Suwalken), Polen, gestorben 1923 in Kapstadt, von Beruf war Lieberman Geschäftsmann und Politiker. Er unterstützte Flüchtlinge und Arbeitslose während des Zweiten Burenkrieges, er war Präsident der Gardens Shul, auch Große Synagoge genannt, im Stadtteil Gardens von Kapstadt, 1905 eröffnete er die neue Synagoge von Kapstadt.

   Als Bürgermeister eröffnete er auch das neue Rathaus von Kapstadt. Von 1900 bis 1916 war Lieberman Mitglied des Stadtrates von Kapstadt.

   Er vermachte einen Teil seines persönlichen Vermögens den Bürgern von Kapstadt, um Kunst zu schaffen. Die South African Gallery wurde zu dieser Zeit gebaut und zur Heimat der "Hyman Liberman Memorial Doors" von Herbert Vladimir Meyerowitz, mit Hinweisen auf das jüdische Leben in Südafrika.

   Die Türen wurden von Herbert Vladimir Meyerowitz geschnitzt und befinden sich im Innenhof der Iziko South African National Gallery. Die riesigen Holztüren zeigen die Geschichte des jüdischen Volkes in detaillierten und schönen Schnitzereien, beginnend in biblischen Zeiten und endend mit der Ankunft der Juden in Südafrika. Der in Südafrika bedeutende Künstler wurde 1900 in St. Petersburg geboren, 1945 Selbstmord in London.

   Meyerowitz war nicht nur Künstler, er war auch britischer Kolonialverwalter in Südafrika und Lesotho sowie in der britischen Kolonie Goldküste. Der Vater war ein wohlhabender Geschäftsmann, die Mutter, eine russische Pianistin, die bei Arthur Rubinstein (geboren 1887 in Łódź, damals im Russischen Kaiserreich, 1982 in Genf) studierte, einer der großen Musiker des 20. Jahrhunderts.

   Quellen – fast wörtlich zitiert - zu allen Themen: Wikipedia.

   Anmerkung: Es ist schon bemerkenswert, dass Meyerowitz den Dom zu Speyer und nicht den Mainzer oder Wormser Dom in seine Tür geschnitzt hat, denn neben Speyer waren auch diese beiden Städte über Jahrhunderte Sitz der führenden jüdischen Gemeinden im Europa des Mittelalters als die SchUM-Städte:

   Sch/Speyer, U/Worms, M/Mainz, ein Akronym aus den Anfangsbuchstaben der mittelalterlichen hebräischen Städtenamen. S - Schin – Schpira für Speyer; U – Waw – Warmaisa für Worms; M – Mem – Magenza für Mainz. - bb

 

 

 

Text zur 3. Szene von oben am rechten inneren Türrahmen: Jude im mittelalterlichen Deutschland mit spitzem Hut und dem Speyerer Dom im Hintergrund.

   Titelbild: Die Szene erinnert an die Reise von Josef und Maria nach Bethlehem (Weihnachtsgeschichte).

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