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Roßmarktstraße – Antwort von Mathias Münzenberger auf Anfrage von Speyer-Report bzgl. der Situation von Geschäften

Hallo Herr Bumb,

danke für ihr Interesse an unserer Situation in der Straße. Zu ihren Fragen kann ich ihnen, wie folgt antworten

   1. % Einbußen: Je nach Branche liegen die Einbußen zwischen 20 und 70 % auf 4 Monate gerechnet. Der gesamte Urlaubs-Tourismus ist weggefallen, da die Sperrung in die Ferienzeit fiel. Wir haben die Stadt drauf hingewiesen, diese schenkte uns jedoch keinen Glauben, da sie der Auffassung war, dass die Umleitungsschilder, welche Wochen später erst sichtbar aufgestellt waren, ausreichend seien, um größere Einbußen zu vermeiden. Zudem gehen natürlich auch die Speyerer in Urlaub und kaufen anderorts ein.

   2. La Nuvola hat die Schließung, welche für Sommer 2024 vorgesehen war, vorgezogen und schließt zum Jahresende. Cafe Holistic muss abwarten, wie die Wintermonate aussehen, da hier erst die Stammkundschaft aufgebaut werden muss, dies konnte während der Sperrung leider nicht, wie gewünscht erfolgen. Auch Cafe to go und das Kennenlernen des Angebots war nicht umfassend möglich. Zwei weitere Geschäfte hoffen auf ein gutes Weihnachtsgeschäft, um die Verluste einigermaßen zu kompensieren, damit sie auch weiterhin ihr Geschäft halten können.

   3. Rechtliche Schritte haben wir keine unternommen, da wir anfänglich darauf hofften eine gemeinsame Lösung zu finden. Dazu wären weitere hohe Kosten für uns entstanden und ggf. hätte die Sperrung bis zur Klärung noch länger gedauert. Wir sind, als Geschäftsleute natürlich auch abhängig von Entscheidungen der Stadtverwaltung und wir glauben kaum, dass eine rechtliche Auseinandersetzung auf Dauer hilfreich ist, wenn zukünftige Aktionen in der Straße geplant sind. Generell sind wir immer Kompromiss und Gesprächs bereit, allerdings setzt dies eine Kommunikation auf Augenhöhe voraus. Kommunikation bedeutet für uns ein Austausch von Positionen und eine gemeinsame Problemlösung zu finden und nicht, wie in der Vergangenheit praktiziert, ein Mitteilung von bereits gefällt Entscheidungen. Ansprechpartner für uns ist und war die Stadtverwaltung und nicht der Bauherr oder der Architekt. Letzterer hat uns auch Deutlich zu verstehen gegeben, dass er nicht an einem Austausch mit uns interessiert ist.

   Der Einzelhandel in Speyer profitiert von seinen individuell, inhabergeführten Geschäften und nicht durch austauschbare Filialen, welche man überall finden kann. Unsere Stammkunden kommen gezielt nach Speyer, da sie anderswo nicht diese Geschäfte mehr finden, danach nutzen sie gerne den weiteren Einkauf in der Innenstadt. Je mehr die Individualität des Einzelhandels verloren geht, desto unattraktiver und austauschbarer wird Speyer. - Mit freundlichen Grüßen Mathias Münzenberger

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